Divo-Haemmerli Fine Farts in collaboration with Umelec presents: Art Basel , Halle 2.0, booth L17:
Ankerpaintings by Divo, Bootphotos by Haemmerli, Sculptures by Mickry 3 und brand new drawings by Ingo Giezendanner.
Messebasel 9- 14.6.2009
Divo-Haemmerli Fine Farts in collaboration with Umelec präsentiert: Art Basel , Halle 2.0, Stand L17:
Ankerbilder von Divo, Stiefelfotos von Haemmerli, Skulptur Jacques von Mickry 3 und brandneue Zeichnungen von Ingo Giezendanner.
Messebasel 9- 14.6.2009
(Bilder zur Vergrösserung doppelt klicken, zurück mit Back-Taste im Browser)
Untergekommen waren wir beim Stand der tschechischen Kunstzeitschrift Umelec, die in mehreren Sprachen erscheint.
Umelec hatte Mark Divo und mich abdetachiert, pünklich zur Art Basel einen anständigen Stand einzurichten. Mark Divo residiert in seinem DIVO-Institut in der Nähe Prags, ist mit Umelec verbandelt und in der Lage, aus dem Stand irgendwo in Europa notfallmässig etwas einzurichten. Ich schreibe zuweilen für Umelec und lasse dort Fotos bearbeiten und printen.
Umelec finanziert sich unter anderem damit, dass sie zu günstigen Konditionen printen, Bücher und Kataloge produzieren und Dienstleistungen für Galerien anbieten.
Also reiste Mark mit einem schweren Koffer Umelec-Ausgaben, Büchern des zugehörigen Divus-Verlages sowie dem ganzen Arsenal an Prospekten, Broschüren und Faltblättern sowie zwei Rollen seiner Lieblingstapete an. Mutter Divo, die in solchen Fällen als Chauffeuse ran muss, holte Mark am HB Zürich ab, fuhr ins Micky3-Atelier, um die Skulptur und Divos Anker-Bilder zu holen, lud bei mir Stiefelfotos ins Auto und fluchte, warum Mark nicht kleinere Kunst machen könnte. „Etwas, das man nur mit dem Vergrösserungsglas sehen könnte, wäre doch auch interessante Kunst, Mark!“ Dann seufzte sie: „Wenigstens macht er keine Skulpturen.“
Divo hatte schon vor dem grossen Tapeten-Revival jeweils bei seinen Besetzungen tapeziert, und so manch abgeschabtes Gemäuer in gemütliche Installationen verwandelt, in denen dann seine Salons stattfanden. Etwas von diesem Groove wollten wir am Umelec-Stand haben, und tatsächlich hatten wir ständig Besuch.
Mit Grauen sahen wir die armen Kollegen, die alleine in ihren Zeitschriften-Boxen hockten, ohne Stromanschluss & ohne Internet, stets hoffend, dass von all den Passierenden sich ab und an einer – trotz Kunstreizüberflutung – erbarme und die Aufmerksamkeitsspanne fürs Durchblättern einer weiteren Kunstpublikation aufbringen möge.
Das Modernste, was ich an Kunstzeitschrift sah, brachte Angela aus Shanghai mit. Von ihrem Stick lud sie mir zwei digitale Nummern ihrer Kunstzeitschrift auf meinen Rechner, die sich in irgendeinem dynamisiereten PDF-Verfahren gleich selber durchblättern. (Ein Paradebeispiel für Robert Pfallers Interpassivitätsthese!)
Ich hoffe natürlich, dass Angela nicht zu irgendeiner chinesischen Geheimdienstoperation gehört, die im Kriegsfalle via Internetz sämtliche Kunstbetriebscomputer des Feindes lahmlegen könnte, weil sich in der Zeitschrift chinesischer Computerkidnappercode befindet (Die Datei heisst: newart01.exe).
Es hätte nämlich klassische Geheimdiensranschmeisse sein können. Man sendet etwas, was Männer fasziniert und schon ist der Kontakt da. Im Falle von Angela war es das aufschraubbare Weitwinkelobjektiv für die Lumix DMC-LX3 gewesen, das ich unbedingt ausprobieren wollte.
(Resultat ist das oben stehende Foto.)
Regelmässig rapportierten Divo und ich mittels elektonischer Fotos und sauber addierter Zahlen in die Umelec-Zentrale nach Prag, wenn wieder ein paar Hefte à fünf Franken gegangen oder der Kintera-Katalog ausgegangen war. So machte sich dann die Umelec-Chefredaktorin Alena Boika höchstselbst auf den Weg nach Basel, um das Gespräch mit dem einfachen Umelec-Leser zu suchen.
Nach getaner Arbeit gesellten sich Divo und ich in die Art-Basel-Dekorateurs-Kantine im Innenhof zu unseren Kollegen.
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