Die Kolumne aus der SonntagsZeitung vom 21.12.2008
Meine Novemberrechnung beträgt 1302 Franken. Macht nix, dachte ich: Der Bürger ist Den ganzen Artikel lesen: »Tschüss Swisscom! Adios!«
Thomas Haemmerli
Autor, Kolumnist, Regisseur von Experimentalfilmen und dem Dok Sieben Mulden und eine Leiche, betreibt mit Freunden den Abstimmungsservice votez.ch und …mehr über Thomas Haemmerli
Die Kolumne aus der SonntagsZeitung vom 21.12.2008
Meine Novemberrechnung beträgt 1302 Franken. Macht nix, dachte ich: Der Bürger ist Den ganzen Artikel lesen: »Tschüss Swisscom! Adios!«
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2 Kommentare
1
Jürgen Hartmann
Zum Thema: Tschüss Swisscom! vom 21.12.2008 Sonntagszeitung
Hallo Thomas, die Sumatrastrasse (mit Frédéric) noch in guter Erinnerung… lese ich regelmaessig deine Kolumne. Auch über die Swisscom. Ich kann dich aber trösten: die Konkurrenz Cablecom treibt’s noch bunter! Mein Schwiegersohn René Gastl, Thalwil, hat so schlimme Erfahrungen mit der Cablecom gemacht, dasser am Schluss nur noch den "Kassensturz" anrufen konnte. Den Beitrag vom 04.11.2008 findest du unter http://www.sf.tv/sf1/kassenstu.....4-cablecom
Viel Spass beim Abspielen… und überhaupt: geniesse dein Leben in Fernost. Mit Neujahrsgrüssen
Jürgen
2
haemmerli (Autor)
Lieber Jürgen
Sumatrastrasse ist in bester Erinnerung. In Sachen Cablecom kann ich Dir versichern, dass mir die Cablecom das Reich der Finsternis schlechthin ist. Ich darf Deinen Hinweis zum Anlassn nehmen, eine Kolumne von Herbst 2007 hervorzukramen. Selten gab es von so viel Leuten Schulterklopfen, wie für die Schelte der Cablecom.
SonntagsZeitung vom 10.07.2005
Kleinkram von Welt
Der Kleinbetrieb nebenan hat dichtgemacht. Weil wir den Internetanschluss teilten, bin ich jetzt im Besitz eines Mäppchens voller Cablecom-Mahnungen. Der Ex-Nachbar hatte einen Netzanschluss einrichten lassen und immer alles brav berappt. Bis plötzlich einem Cablecom-Kundenmelker auffiel, dass in unseren Büros niemand für einen TV-Anschluss zahlte.
Kunststück! Es hat ja auch niemand einen Fernseher. Ins Büro geht man der Arbeit und – in der Midlifekrise – allenfalls der Telefonistin wegen, aber nicht um Soaps und Nachmittagsshows zu sehen.
Trotzdem will Cablecom seither Geld für etwas, das sich «TV-Radio Standard» nennt. Ausserdem verlangt ausgerechnet dieselbe, in Sachen Service ja sattsam bekannte Cablecom Geld für eine Dienstleistung, die sie mit «Service Plus» umschreibt. Was immer das heissen mag. Wahrscheinlich: «Dideldidüdüdidadadiedeldi. Wir bitten Sie um etwas Geduld, Sie werden so bald wie möglich verbunden.»
Der Konsument, der der irrigen Auffassung ist, es sei bloss der Kabeleintreiber, der ihm gegenübersteht, sieht sich im Verlaufe der Rechnung umzingelt wie Asterix’ Dorf von den Römern. Forderungen kommen auch noch im Namen von «Urheber- und Interpretenrechten». Dabei dürfte es sich um Begehrlichkeiten der üblichen parastaatlichen Bürokratien handeln, die vor allem sich selber alimentieren und ihre Existenz mit Ausschüttungen an irgendwelche Kreative rechtfertigen. Einen Obolus will sodann das Bakom, jedenfalls insinuiert das der Posten «Konzessionsabgabe Bakom». Und wenn die Einheitsfront der Absahner schon mal dabei ist, fallen ausgangs noch siebenkommasechs Prozent Mehrwertsteuer an.
Das alles wird eingetrieben für Dienstleistungen, die in meinem Büro niemand nutzt und niemand haben will. Cablecom stellt sich auf den Standpunkt, sie seien eben nicht fähig, den Internetzugang so zu plombieren, dass der TV-Zugang ausgeschlossen werden könne. Und wenn man TV schauen könnte, sei das so gut, wie wenn man TV schaue. So steh ich vor der Entscheidung, den Raubrittern nachzugeben, alles neu einzurichten oder dem Netz, das die Welt bedeutet, zu entsagen.
Es sind diese Widrigkeiten, die einem den Alltag vergällen. Trost sind mir deshalb zurzeit all die Meldungen, gemäss derer die Cablecom an der Börse verscherbelt wird.
Recht so, es soll ihr nicht besser ergehen als meinem Nachbarn.
Nachtrag 2009
Übrigens: Den Herrn vom dichtgemachten Betrieb versuchte im Namen der Cablecom dann noch eine ganz miese Inkassofirma mürbe zu machen. Als er Rechtsvorschlag erhob, stellte sich heraus, was eh immer klar gewesen war: Es gab keinerlei Verplichtungen der Cableocom gegenüber.
Inzwischen ist in unseren Büros niemand mehr bei Cablecom. Und ich bin mir sicher, dass das Geschäftsgebaren von Cablecom viel dazu beigetragen hat, dass die Zürcher für ein staatliches Glasfasernetz gestimmt haben. Das, wie ich höre, auch in meine Zürcher Wohnung gezogen werden soll. Recht so! Fahr zur Hölle, niederträchtige Kabelkommunikation!
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